Page 263 - Stati inu obstati, revija za vprašanja protestantizma, letnik III (2007), številki 5-6, ISSN 1408-8363
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was one of the greatest teachers in history, the Czech Protestant Jan Amos
Komenský. The Reformation with its requirement that the individual should
establish direct contact with God, aided by reading the Bible, also inf luenced a
different understanding of literacy. Luther demanded that everyone, boys and
girls, should have at least elementary education. Such ideas had a powerful
influence on the most important representative of the Reformation in Slovenia,
Primož Trubar. With Trubar components of adult education (literacy) can be
identified which were generally rare among Protestants, as well as components
of lifelong education. He planned his works, as he himself wrote explicitly, so
that everyone could learn to read from them regardless of age – thus young and
old alike. Similarly he demanded regular reading of the Bible and other “holy
writings” throughout one’s lifetime for the sake of development, changing the
individual’s personality.

UDC 393(497.12)”15"
72 (497.12):284.1

Daša Pahor
Die protestantische Sepulkralkultur im 16. Jahrhundert auf dem Gebiet
des heutigen Sloweniens

Aus archivalischen Quellen wurde bekannt, dass die Reformatoren auch in
Slowenien, in Krain und in der Steiermark, in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts eine neue Beerdigungsart übernahmen, die man auch als Wieder-
geburt der antiken Sitten bezeichnen könnte. Das ganze Mittelalter hindurch
wurden die Toten innerhalb ihrer Wohngebiete begraben. Erst in der Zeit der
Renaissance erweckte man auch die alte Tradition des Einrichtens von Gräbern
außerhalb von Ortschaften, auf ausgewählten eingefriedeten Orten.

Martin Luther war einer der ersten einf lussreichen Männer seiner Zeit in
Mitteleuropa, die solche Friedhöfe, auch Gottesäcker genannt (später Campo
Santo) befürworteten. Daneben empfahl er auch entsprechende Dekorationen,
wie z. B. gemalte lehrreiche Darstellungen und Epitaphien. In der Mitte des 16.
Jahrhunderts wurde in Deutschland eine ganze Reihe solcher Friedhöfe erbaut,
oft wurde auch gemalte Ornamentik verwendet. Die Begräbnisstätten wurden
mit hohen Mauern umbaut, die auf der inneren Seite breite Nischen, Arkaden
oder einen bedachten Gang hatten.

In Slowenien wurden bisher zwei solche Strukturen bekannt, vielleicht
könnten wir aber noch mehrere erwarten. Das Bildnis des Friedhofs in Kamnik
von 1575 (Stein) hat sich im Archiv in Udine (Italien) erhalten, die Umfassungs-
mauer des Friedhofs beim Schloss Betnava vor Maribor (Marburg a. d. Drau)
kann mit Hilfe archivalischer Quellen teilweise rekonstruiert werden. Es hat
sich ergeben, daß man die Wände in Betnava auch dekorieren wollte.

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