Page 251 - Stati inu obstati, revija za vprašanja protestantizma, letnik XIV (2018), številka 28, ISSN 2590-9754
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SYNOPSES, ZUSAMMENFASSUNGEN

UDC: 274(450.367)"18"
Vincenc Rajšp
Der Protestantismus in der Region Goriška (Görz/Gorizia/Gorica und Umge-
bung) im 19. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg
Dieser Beitrag verdankt seine Entstehung dem 80. Geburtstag des bedeutendsten
slowenischen Zeithistorikers der Region Goriška Dr. Branko Marušič, der in der Mono-
graphie „Doktor Karel Lavrič (1818-1876) und sein Zeitalter“ diesen angesehenen slowe-
nischen Politiker auch aus der Sicht seines Glaubens – dem Protestantismus – beschrie-
ben hat. Die Abhandlung zeigt den historischen Hintergrund der protestantischen Kir-
che in der Region Goriška der Lavrič angehörte und wo er nach den Ritualen dieser Kir-
che auch begraben wurde.
Der Protestantismus in der Region Goriška erblühte im ersten Viertel des 19. Jahr-
hunderts und blieb bis zum Ersten Weltkrieg lebendig, danach blieb er im Rahmen
der Methodistenkirche erhalten, die auch die von Görzer Protestanten errichtete Kir-
che übernahm.
Die evangelische Kirche in Görz war eng mit der Industriellenfamilie von Ritter Zá-
hony verbunden. Gründervater war Johann von Ritter, der aus Frankfurt am Main über
Triest nach Görz kam, wo später seine Söhne Heinrich und Julius Hektor sein Wirken
sowohl im wirtschaftlichen als auch im kirchlichen Bereich fortführten. Der größte Ver-
dienst der Familie war, nach einer besonderen Einflussnahme durch Kaiser Franz Jo-
seph I., die Gründung einer Filiale durch den Bau der Kirche und die Verwaltung der
protestantischen Glaubensgemeinschaft.
Einen besonderen Stempel drückte Gräfin Elvine de la Tour (geb. von Ritter) dieser
Diakonenarbeit mit ihrer Erziehungsanstalt für arme Mädchen auf dem Gut Russiz auf,
deren Hauptzweck die missionarische Ausbildung im protestantischen Glauben war.

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