Page 252 - Stati inu obstati, revija za vprašanja protestantizma, letnik XIV (2018), številka 28, ISSN 2590-9754
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synopses, ZUSAMMENFASSUNGEN
Die evangelische Gemeinde in Görz stand in einem reger Kontakt mit dem zent-
raldeutschen Raum, Johann Christoph von Ritter stammte aus Frankfurt, die zentra-
len Verbände der »Gustav-Adolf-Stiftung« waren die Hauptfinanzierer der Instandhal-
tung der Kirche sowie des Aufbaus der Kirche und der Pfarrei. Eine große Mehrheit
der Gläubigen, die in von Ritters Fabriken beschäftigt waren, kam aus dem deutschen
Raum, Predikanten und Lehrer kamen auch aus dem mitteldeutschen und dem breite-
ren deutschsprachigen Raum.
Neben dem religiösen Zentrum in Görz organisierten sie auch Gottesdienste an
Sonn- und Feiertagen und den Religionsunterricht in Gradisca, (Strafhaus) Russiz,
Monfalcone, Grado und gelegentlich auch anderswo. In Görz gab es eine Sonntagsschu-
le, in den Jahren 1865 bis 1890 auch eine Grundschule und die protestantische Schule in
Russiz, für die die Gräfin anlässlich einer Audienz beim Kaiser im Jahr 1879 erwirkte,
dass sie auch katholische Kinder besuchen durften. Die Sprache in den Schulen und bei
den Gottesdiensten war Deutsch, gelegentlich war aber auch ein wenig Italienisch da-
bei. Innerhalb der Gemeinschaft waren „Der Gustav-Adolf Ortsverein“ und „Der Gus-
tav-Adolf Frauenverein“ sehr aktiv, indem sie Geld für andere bedürftige Protestanten
sammelten. Über die Arbeit der evangelische Pfarrgemeinde und die Verbände wurde
im „Jahresbericht des Evangelischen Kirchen A. U. H. C. Görz“ berichtet, anlässlich der
„Einweihung des Neuen Kirche zu Görz“ 1865 erschien das Buch „Die Erbauung und
Einweihung der Evangelischen Kirche zu Görz mit einem geschichtlichen Rückblick auf
die Entstehung der Gemeinde“.
Auf dem Gebiet des heutigen Slowenien gab es einige Protestanten in Ajdovščina,
Tolmin, Solkan, während des Baues der Wocheiner Bahn auch an anderen Orten. Eine
größere Anzahl von Protestanten gab es noch beim Militär und im Tourismus.
Konflikte zwischen der katholischen Mehrheitsbevölkerung und den Protestanten
gab es in Eheangelegenheiten sowie bei Übertritten von einer Gemeinschaft in die ande-
re und im Bildungsbereich, wenn protestantische Kinder katholische Schulen besuchten
und katholische Kinder am protestantischen Unterricht teilnehmen. Jedoch erwähnt
der Bericht auch die gute Zusammenarbeit vor allem im Bereich des Gesangs, als ka-
tholischen Sänger an protestantischen Zeremonien teilnahmen, anlässlich des Baus der
Kirche wurden aber auch die Barmherzigen Brüder mit ihrem Krankenhaus lobend
erwähnt.
Schlüsselwörter: Protestantismus, evangelische Kirchengemeinde, Görz/Gorizia/
Gorica, 19. Jahrhundert
250
Die evangelische Gemeinde in Görz stand in einem reger Kontakt mit dem zent-
raldeutschen Raum, Johann Christoph von Ritter stammte aus Frankfurt, die zentra-
len Verbände der »Gustav-Adolf-Stiftung« waren die Hauptfinanzierer der Instandhal-
tung der Kirche sowie des Aufbaus der Kirche und der Pfarrei. Eine große Mehrheit
der Gläubigen, die in von Ritters Fabriken beschäftigt waren, kam aus dem deutschen
Raum, Predikanten und Lehrer kamen auch aus dem mitteldeutschen und dem breite-
ren deutschsprachigen Raum.
Neben dem religiösen Zentrum in Görz organisierten sie auch Gottesdienste an
Sonn- und Feiertagen und den Religionsunterricht in Gradisca, (Strafhaus) Russiz,
Monfalcone, Grado und gelegentlich auch anderswo. In Görz gab es eine Sonntagsschu-
le, in den Jahren 1865 bis 1890 auch eine Grundschule und die protestantische Schule in
Russiz, für die die Gräfin anlässlich einer Audienz beim Kaiser im Jahr 1879 erwirkte,
dass sie auch katholische Kinder besuchen durften. Die Sprache in den Schulen und bei
den Gottesdiensten war Deutsch, gelegentlich war aber auch ein wenig Italienisch da-
bei. Innerhalb der Gemeinschaft waren „Der Gustav-Adolf Ortsverein“ und „Der Gus-
tav-Adolf Frauenverein“ sehr aktiv, indem sie Geld für andere bedürftige Protestanten
sammelten. Über die Arbeit der evangelische Pfarrgemeinde und die Verbände wurde
im „Jahresbericht des Evangelischen Kirchen A. U. H. C. Görz“ berichtet, anlässlich der
„Einweihung des Neuen Kirche zu Görz“ 1865 erschien das Buch „Die Erbauung und
Einweihung der Evangelischen Kirche zu Görz mit einem geschichtlichen Rückblick auf
die Entstehung der Gemeinde“.
Auf dem Gebiet des heutigen Slowenien gab es einige Protestanten in Ajdovščina,
Tolmin, Solkan, während des Baues der Wocheiner Bahn auch an anderen Orten. Eine
größere Anzahl von Protestanten gab es noch beim Militär und im Tourismus.
Konflikte zwischen der katholischen Mehrheitsbevölkerung und den Protestanten
gab es in Eheangelegenheiten sowie bei Übertritten von einer Gemeinschaft in die ande-
re und im Bildungsbereich, wenn protestantische Kinder katholische Schulen besuchten
und katholische Kinder am protestantischen Unterricht teilnehmen. Jedoch erwähnt
der Bericht auch die gute Zusammenarbeit vor allem im Bereich des Gesangs, als ka-
tholischen Sänger an protestantischen Zeremonien teilnahmen, anlässlich des Baus der
Kirche wurden aber auch die Barmherzigen Brüder mit ihrem Krankenhaus lobend
erwähnt.
Schlüsselwörter: Protestantismus, evangelische Kirchengemeinde, Görz/Gorizia/
Gorica, 19. Jahrhundert
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