Page 27 - Weiss, Jernej, ur./ed. 2021. Opereta med obema svetovnima vojnama ▪︎ Operetta between the Two World Wars. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 5
P. 27
oi: https://doi.org/10.26493/978-961-293-055-4.25-38
Arnold Schönbergs
Verhältnis zur populären Musik:
Operette, Vokal- und Instrumentalmusik1
Peter Andraschke †
Univerza Justusa Liebiga v Giessnu (JLU)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Arnold Schönberg (1874, Wien – 1951, Los Angeles) ist einer der bedeu-
tendsten Schöpfer der Neuen Musik im 20. Jahrhundert, seine Musik hat
ihren festen Platz in den Medien und wird von der Wissenschaft diskutiert.
Er stammt aus einer musikinteressierten Familie, erhielt seit seinem 8. Le-
bensjahr gemeinsam mit seiner Schwester Geigenunterricht und besaß seit
seiner Kindheit ein selbstverständliches Verhältnis zur leichten Muse, mit
der er aufgewachsen ist. Sie war für ihn als Autodidakt wichtig für seine
musikalische Bildung, wie das bekannte Zitat festhält, in dem er erzählt, zu
Hause wären trotz aller Förderung
die Zeichen von musikalischem Talent, die bei mir erschienen, nicht
ernstlich beachtet [worden]. Deshalb sind alle Kompositionen, die
ich vor meinem siebzehnten Jahr geschrieben habe, nichts als Imita
tionen solcher Musik, die mir zugänglich war. Die einzigen Quellen,
aus denen ich schöpfen konnte, waren Violinduette und Arrange
ments von Opernpotpourris für zwei Violinen, wozu noch die Musik
gerechnet werden darf, die ich durch Militärkapellen kennenlernte,
die in öffentlichen Gärten Konzerte gaben. Man darf übrigens nicht
vergessen, daß zu dieser Zeit Noten sehr teuer waren, daß es weder
1 Peter Andraschke hat seinen Artikel knapp vor seinem Tod als Vortragsmanuskript
fertiggestellt und die Zusammenfassung bereits nach Ljubljana gemailt. Der Artikel
selbst konnte in Wien in seinem Computer sichergestellt werden. Hartmut Krones
hat ihn für den Druck eingerichtet sowie die Fußnoten ergänzt und mit einer inhalt-
lichen Anmerkung versehen.
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Arnold Schönbergs
Verhältnis zur populären Musik:
Operette, Vokal- und Instrumentalmusik1
Peter Andraschke †
Univerza Justusa Liebiga v Giessnu (JLU)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Arnold Schönberg (1874, Wien – 1951, Los Angeles) ist einer der bedeu-
tendsten Schöpfer der Neuen Musik im 20. Jahrhundert, seine Musik hat
ihren festen Platz in den Medien und wird von der Wissenschaft diskutiert.
Er stammt aus einer musikinteressierten Familie, erhielt seit seinem 8. Le-
bensjahr gemeinsam mit seiner Schwester Geigenunterricht und besaß seit
seiner Kindheit ein selbstverständliches Verhältnis zur leichten Muse, mit
der er aufgewachsen ist. Sie war für ihn als Autodidakt wichtig für seine
musikalische Bildung, wie das bekannte Zitat festhält, in dem er erzählt, zu
Hause wären trotz aller Förderung
die Zeichen von musikalischem Talent, die bei mir erschienen, nicht
ernstlich beachtet [worden]. Deshalb sind alle Kompositionen, die
ich vor meinem siebzehnten Jahr geschrieben habe, nichts als Imita
tionen solcher Musik, die mir zugänglich war. Die einzigen Quellen,
aus denen ich schöpfen konnte, waren Violinduette und Arrange
ments von Opernpotpourris für zwei Violinen, wozu noch die Musik
gerechnet werden darf, die ich durch Militärkapellen kennenlernte,
die in öffentlichen Gärten Konzerte gaben. Man darf übrigens nicht
vergessen, daß zu dieser Zeit Noten sehr teuer waren, daß es weder
1 Peter Andraschke hat seinen Artikel knapp vor seinem Tod als Vortragsmanuskript
fertiggestellt und die Zusammenfassung bereits nach Ljubljana gemailt. Der Artikel
selbst konnte in Wien in seinem Computer sichergestellt werden. Hartmut Krones
hat ihn für den Druck eingerichtet sowie die Fußnoten ergänzt und mit einer inhalt-
lichen Anmerkung versehen.
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