Page 160 - Weiss, Jernej, ur. 2019. Vloga nacionalnih opernih gledališč v 20. in 21. stoletju - The Role of National Opera Houses in the 20th and 21st Centuries. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 3
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vloga nacionalnih opernih gledališč v 20. in 21. stoletju

Aber das ist noch lange nicht alles. Zum Theater gehören noch Thea-
tersäle in Wladiwostok und Wladikawkas sowie ein kleiner Konzertsaal in
einer Vorstadt von Sankt Petersburg. Neben gewöhnlichen Broschüren und
Programmheften für die Theaterstücke und Konzerte erscheint schon seit
25 Jahren monatlich die vollformatige 24-spaltige Zeitung „Mariinski-The-
ater“, die das gesamte Spektrum an Problemen der modernen Musikkunst
beleuchtet – die Ausgabe ist durchaus renommiert in Russland.

Die entstandene Situation gibt dem Mariinski die Möglichkeit, in sei-
nem Repertoire die maximale Anzahl an Stücken zu haben. Im laufenden
Spielplan gibt es etwa 100 Titel – ungefähr 70 Opern und 30 Ballette. Täg-
lich (Ruhetage gibt es im Mariinski praktisch keine!) können in den un-
terschiedlichen Räumen des Theaters bis zu 9 Theaterstücke und Konzerte
aufgeführt werden. Als Beispiel möchte ich den Kollegen den Spielplan für
den Monat April 2018 demonstrieren. Es sind 142 Veranstaltungen geplant.
Darunter sind 50 Opern, 33 Ballette, 45 Konzerte sowie eine Reihe an Vor-
lesungen. In einer separaten Zeile wird eines der zahlreichen Mariinski-Fe-
stivals angekündigt – das 2. Festival der Harfenkunst „Die nördliche Lyra“.

Was wird gezeigt? 6 Opern von Verdi („Attila“, „Macbeth“, „Rigo-
letto“, „Maskenball“, „Don Carlos“, „Aida“), 4 Opern von Schtschedrin
(„Nicht nur Liebe“, „Der Linkshänder“, „Tote Seelen“, „Die Bojarin Moro-
sowa“), 3 von Mozart („Der König als Hirte“, „Die Hochzeit des Figaro“,
„Die Zauberflöte“), 3 von Rimski-Korsakow („Das Märchen vom Zaren
Saltan“, „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch“, „Der goldene
Hahn“), „Pique Dame“ und „Jolanta“ von Tschaikowski, von Triptychon
(„Der Mantel“, „Schwester Angelika“, „Gianni Schicchi“) und „Turandot“
von Puccini, „Der Barbier von Sevilla“ von Rossini, „ Die Tochter des Ge-
giments“ von Donizetti, „Benvenuto Cellini“ von Berlioz, „Samson und
Dalila“ von Saint–Saens, „Carmen“ von Bizet, „Adriana Lecouvreur“ von
Cilea, „Pagliacci“ von Leoncavallo, „Chowanschtschina“ von Mussorgski,
„Lady Macbeth von Mzensk“ von Schostakowitsch, „Idiot“ von Wainberg.
Einen besonderen Platz nehmen die Opern für Kinder ein – sowohl Klas-
siker („Der kleine Schornsteinfeger“ von Britten, „Die Geschichte von Bar-
bar, dem kleinen Elefanten“ von Poulenc), als auch die Werke von Peters-
burger Autoren – „Über Brei, Katze und Milch“, „Der Kater Murytsch“ von
Banewitsch und andere6. Wenn Ihnen etwas bis zum vollständigen Reper-
toireverzeichnis der Opern „fehlt“, so kann man das leicht ändern, indem
man sich den Spielplan von Februar und März anschaut.

6 Ibid.

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