Page 274 - Stati inu obstati, revija za vprašanja protestantizma, letnik VI (2010), številki 11-12, ISSN 1408-8363
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SYNOPSES, ZUSAMMENFASSUNGEN
institution, which tilts O’Donovan’s theory over to the benefit of the act
(which is probably his intention). He also agrees with the findings of Gilbert
Meilaender, who points out that O’Donovan’s exegesis of the concept of the
political does not begin in the first chapters of Genesis, but only with Moses,
which may find expression in the ambitions which it has as a normative politi-
cal thought.

UDC 211:321.011
929Moltmann J.
Cvetka Hedžet Tóth
Verantwortung der Hoffnung
Im Artikel geht es um die Ansichten des deutschen protestantischen Theolo-
gen Jürgen Moltmann zum Thema Eschatologie und Hoffnung. Seiner Meinung
nach ist das Christentum heute zur Verantwortung der Hoffnung berufen, ins-
besondere wenn es um die Frage geht, welche Zukunft die moderne Gesellschaft
hat. Damit die Menschheit überlebt, muss es zu einem grunds­ ätzlichen Wandel
in unserem Denken kommen. Die Zukunft der modernen Gesellschaft braucht
eine historische Vision: Wohin und wie in Zukunft, eine Vision, die es wert ist,
sie zu leben, für die sich die Mühe lohnt. Über die Zukunft diskutieren wir nicht
nur auf der Grundlage der Extrapolations-Methode. Eine solche Zukunft ist ohne
Zukunft, sie ist lediglich eine verlängerte Gegenwart, eine Fortsetzung dessen,
was jetzt ist. Moltmann betont die Methode der Antizipierung, bei der es um den
Begriff des Fortschritts in der Zukunft geht und um die Möglichkeit, dass es in
Zukunft besser wird als in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
Moltmann stellt sich einem der schwierigsten Probleme der Gegenwart – der
Arbeitslosigkeit. Arbeit ist seiner Auffassung nach eine grundlegende Bedingung
des menschlichen Lebens. Sie gewährt die materielle Seite des Lebens. Arbeit
an sich sorgt für soziale Anerkennung, bedeutet auch Selbst­verwirklichung.
Das Recht auf Arbeit ist ein „zutiefst persönliches Recht“, denn Arbeit formt
die Persönlichkeit. Deshalb bedeutet Arbeit laut Moltmann aktive Teilnahme
am gesellschaftlichen Leben und nicht nur am Produktionsprozess. Wenn
diese Teilnahme am gesellschaftlichen Leben fehlt, weil man arbeitslos ist, so
ist man seiner sozialen Rechte beraubt. Individuelle Menschenrechte gibt es
nicht ohne soziale Menschenrechte. Der westliche Liberalismus betont nur die
individuellen Rechte von Personen gegenüber politischen Machtorgan­ isationen
und vernachlässigt somit die soziale Gleichberechtigung und die ökonomische
Sicherheit. Der Fehler des westlichen Liberalismus besteht darin, die soziale Di-
mension der Freiheit zu übersehen, die in der zwischenm­ ensch­lichen Solidarität
zum Ausdruck kommt.

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