Page 98 - Weiss, Jernej, ur./ed. 2023. Glasbena društva v dolgem 19. stoletju: med ljubiteljsko in profesionalno kulturo ▪︎ Music societies in the long 19th century: Between amateur and professional culture. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 6
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glasbena društva v dolgem 19. stoletju: med ljubiteljsko in profesionalno kulturo
ner, zwei Ouvertüren von Carl Gottlob Reissiger, Kantate Klänge des Ostens
(ein Jahr nach der Uraufführung) und Ouvertüre zur Oper Hans Helling
von H. Marschner, Sinfonien von L. van Beethoven – Dritte u Fünfte Pathe
tique (so bezeichnete man damals die V. Symphonie. – die Autoren).
Am 22. Mai 1843 spielte der GMV in Lemberg erstmals in Österreich die
neueste Dritte Sinfonie von Dr. F. Mendelssohn-Bartholdy (wieder nur ein
Jahr nach der Leipziger Uraufführung), man erwähnte diese Aufführung
als an eine bedeutende Veranstaltung der Lemberger Kulturgeschichte.
Im Bezug auf diese Prozesse gehörten binnen der 100-Jährigen Ge-
schichte des GMV die Ausbildung von hochqualifizierten Laien, die ein ho-
hes Maß an allgemeinen musikalischen Interessen pflegten zu den wichtigs-
ten Aufgaben, sowie von Interpreten, Instrumentalisten und Sängern nach
europäischen Standards, die nicht nur in der Lage sind, den Geschmack
und die Bedürfnisse des lokalen Publikums zu bedienen, sondern auch die
besten Meisterwerke der Weltklassiker angemessen zu verstehen und zeit-
genössische Kunst zu fördern. Denn nur mit einer Infrastruktur des Mu-
siklebens, in welcher professionelle Interpreten, zahlreiche Musik- und
Bildungsinstitutionen mit der Massen-Amateurbewegung interagieren,
konnte eine vollwertige, nationale Komponistenschule, genauer gesagt ver-
schiedene nationale Komponistenschulen, vollständig entstehen. Oberstes
Ziel der Vereine war daher die Errichtung von Konservatorien. Ein bedeu-
tender Teil der oben genannten professionellen Musikschulen wurde dank
der Aktivitäten und ehrgeizigen Pläne lokaler Musikvereine mit Unterstüt-
zung einflußreicher Mäzene gegründet.
Als Resümee muß man folgendes betonen: der GMV beeinflußte die
Entwicklung der professionellen und laienhaften Musik in verschiedenen
sozialen und nationalen Umgebungen, bereicherte wesentlich das Konzert-
leben, unterstützte professionelle Musikausbildung nicht nur in Lemberg,
sondern in ganz Galizien und diente als Vorbild für ähnliche Institutio-
nen in anderen Städten. Mitglieder des Vereins engagierten sich intensiv in
verschiedenen künstlerischen Aktivitäten, kümmerten sich um die ästhe-
tische Bildung der Gesellschaft, übernahmen die neusten Leistungen der
europäischen Musik. Zum Verein gehörten nicht nur Hunderte von Mu-
sikliebhabern und Amateuren, sondern auch zahlreiche hochprofessionel-
le Musiker - Sänger, Instrumentalisten, Dirigenten, Komponisten, Lehrer,
Musikwissenschaftler. Hier förderte man das Schaffen der ortsansässigen
Komponisten - abgesehen von deren nationaler Herkunft. Dank der Initia-
tive des GMV und ihrer aktiven Mitglieder hörte Lemberg herausragende
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ner, zwei Ouvertüren von Carl Gottlob Reissiger, Kantate Klänge des Ostens
(ein Jahr nach der Uraufführung) und Ouvertüre zur Oper Hans Helling
von H. Marschner, Sinfonien von L. van Beethoven – Dritte u Fünfte Pathe
tique (so bezeichnete man damals die V. Symphonie. – die Autoren).
Am 22. Mai 1843 spielte der GMV in Lemberg erstmals in Österreich die
neueste Dritte Sinfonie von Dr. F. Mendelssohn-Bartholdy (wieder nur ein
Jahr nach der Leipziger Uraufführung), man erwähnte diese Aufführung
als an eine bedeutende Veranstaltung der Lemberger Kulturgeschichte.
Im Bezug auf diese Prozesse gehörten binnen der 100-Jährigen Ge-
schichte des GMV die Ausbildung von hochqualifizierten Laien, die ein ho-
hes Maß an allgemeinen musikalischen Interessen pflegten zu den wichtigs-
ten Aufgaben, sowie von Interpreten, Instrumentalisten und Sängern nach
europäischen Standards, die nicht nur in der Lage sind, den Geschmack
und die Bedürfnisse des lokalen Publikums zu bedienen, sondern auch die
besten Meisterwerke der Weltklassiker angemessen zu verstehen und zeit-
genössische Kunst zu fördern. Denn nur mit einer Infrastruktur des Mu-
siklebens, in welcher professionelle Interpreten, zahlreiche Musik- und
Bildungsinstitutionen mit der Massen-Amateurbewegung interagieren,
konnte eine vollwertige, nationale Komponistenschule, genauer gesagt ver-
schiedene nationale Komponistenschulen, vollständig entstehen. Oberstes
Ziel der Vereine war daher die Errichtung von Konservatorien. Ein bedeu-
tender Teil der oben genannten professionellen Musikschulen wurde dank
der Aktivitäten und ehrgeizigen Pläne lokaler Musikvereine mit Unterstüt-
zung einflußreicher Mäzene gegründet.
Als Resümee muß man folgendes betonen: der GMV beeinflußte die
Entwicklung der professionellen und laienhaften Musik in verschiedenen
sozialen und nationalen Umgebungen, bereicherte wesentlich das Konzert-
leben, unterstützte professionelle Musikausbildung nicht nur in Lemberg,
sondern in ganz Galizien und diente als Vorbild für ähnliche Institutio-
nen in anderen Städten. Mitglieder des Vereins engagierten sich intensiv in
verschiedenen künstlerischen Aktivitäten, kümmerten sich um die ästhe-
tische Bildung der Gesellschaft, übernahmen die neusten Leistungen der
europäischen Musik. Zum Verein gehörten nicht nur Hunderte von Mu-
sikliebhabern und Amateuren, sondern auch zahlreiche hochprofessionel-
le Musiker - Sänger, Instrumentalisten, Dirigenten, Komponisten, Lehrer,
Musikwissenschaftler. Hier förderte man das Schaffen der ortsansässigen
Komponisten - abgesehen von deren nationaler Herkunft. Dank der Initia-
tive des GMV und ihrer aktiven Mitglieder hörte Lemberg herausragende
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