Page 197 - Weiss, Jernej, ur./ed. 2024. Glasbena kritika – nekoč in danes ▪︎ Music Criticism – Yesterday and Today. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 7
P. 197
doi: https://doi.org/10.26493/978-961-293-299-2.197-208
Musikjournalismus vs. Musikkritik heute:
überleben oder fortstreben?
Luba Kijanovska and Lidiya Melnyk
Univerza v Lvovu
Universität Lwiw
Das erste Forschungsdesiderat des vorgelegten Beitrages ist die bereits
vor ein paar Jahren anhand historischer Beispiele wie auch aktueller Si-
tuation entwickelte Typologie der drei grundlegenden Arten von Kom-
munikatoren im Musikjournalismus und der Musikkritik. Dabei wird als
musikjournalistische Darstellung jeder Text definiert, in welchem die Be-
ziehungen zwischen Musik und Gesellschaft thematisiert wird. „Als ‚Mu-
sikjournalismus‘ gilt jede beschreibende, analysierende oder bewertende Be-
richterstattung über musikalisches Geschehen und seine Zusammenhänge
in Massenmedien“,1 behauptete auch Gunter Reus. In weiterer Perspekti-
ve darf Musikjournalismus als ein den unentbehrlichen Bestandteilen des
Kulturjournalismus betrachtet werden und trägt alle spezifischen Merk-
male dieses Berufsfeldes. Der Musikjournalismus weist sich als eine Form
der Massenkommunikation aus, mit welcher über Massenmedien auf ein
großes heterogenes, anonymes Auditorium gezielt wird und die alle wich-
tigsten kommunikativen Funktionen erfüllen kann.
Darüber hinaus ist in diesem Kontext der Begriff „Musikkritik“ nicht
mit dem Musikjournalismus zu synonimisieren, was bis heute viel zu oft
leider vorkommt: Ob der Vergleich zwischen Musikkritik und Musikjour-
nalismus überhaupt methodologisch korrekt ist, lässt sich noch diskutie-
1 Gunter Reus, „Musikjournalismus – Ergebnisse aus der wissenschaftlichen For-
schung“, in Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien, Hrsg. Stefan
Weinacht, Helmut Scherer (Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008),
85.
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Musikjournalismus vs. Musikkritik heute:
überleben oder fortstreben?
Luba Kijanovska and Lidiya Melnyk
Univerza v Lvovu
Universität Lwiw
Das erste Forschungsdesiderat des vorgelegten Beitrages ist die bereits
vor ein paar Jahren anhand historischer Beispiele wie auch aktueller Si-
tuation entwickelte Typologie der drei grundlegenden Arten von Kom-
munikatoren im Musikjournalismus und der Musikkritik. Dabei wird als
musikjournalistische Darstellung jeder Text definiert, in welchem die Be-
ziehungen zwischen Musik und Gesellschaft thematisiert wird. „Als ‚Mu-
sikjournalismus‘ gilt jede beschreibende, analysierende oder bewertende Be-
richterstattung über musikalisches Geschehen und seine Zusammenhänge
in Massenmedien“,1 behauptete auch Gunter Reus. In weiterer Perspekti-
ve darf Musikjournalismus als ein den unentbehrlichen Bestandteilen des
Kulturjournalismus betrachtet werden und trägt alle spezifischen Merk-
male dieses Berufsfeldes. Der Musikjournalismus weist sich als eine Form
der Massenkommunikation aus, mit welcher über Massenmedien auf ein
großes heterogenes, anonymes Auditorium gezielt wird und die alle wich-
tigsten kommunikativen Funktionen erfüllen kann.
Darüber hinaus ist in diesem Kontext der Begriff „Musikkritik“ nicht
mit dem Musikjournalismus zu synonimisieren, was bis heute viel zu oft
leider vorkommt: Ob der Vergleich zwischen Musikkritik und Musikjour-
nalismus überhaupt methodologisch korrekt ist, lässt sich noch diskutie-
1 Gunter Reus, „Musikjournalismus – Ergebnisse aus der wissenschaftlichen For-
schung“, in Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien, Hrsg. Stefan
Weinacht, Helmut Scherer (Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008),
85.
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