Page 244 - Vinkler, Jonatan, in Jernej Weiss. ur. 2014. Musica et Artes: ob osemdesetletnici Primoža Kureta. Koper: Založba Univerze na Primorskem.
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musica et artes

became a working principle [...] The general file of correspondence and related ma-
terials [...] serves as a comprehensive of all of the letters in the collection [...] With
the completion of the reorganization of the papers, the collection as a whole filled 74
boxes.2

Die Absicht dieses Beitrags ist es nun nicht, die Geschichte des Wiener
Mahler Denkmal-Projekts in extenso nachzuvollziehen; seine politischen,
kunstgeschichtlichen und personellen Implikationen sind in einer Studie
über eine seiner Hauptpersonen, den Wiener Bildhauer Anton Hanak, bere-
its ausführlich behandelt worden.3 Es sollen vielmehr die in den Papieren Gu-
ido Adlers, des Initiators und Vorsitzenden des mit für Verwirklichung des
Projekts arbeitenden Komitees, erhaltenen einschlägigen Archivalien der we-
iteren Forschung zur Verfügung gestellt werden.4

Die innere Geschichte dieses Komitees soll daher hier nur kurz angede-
utet werden. Zunächst eine Passage in einer Studie von Reilly,5 die im Folgen-
den im Wortlaut zitiert werden soll:

In den Beziehungen zwischen Adler und Mahlers Witwe hielten die Spannungen
mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod des Komponisten an. Sie gipfelten in Ad-
lers Weigerung, das in seinem Besitze befindliche Briefmaterial zur Verfügung zu
stellen [...]. Der Bruch zwischen Frau Mahler und Adler wurde schließlich in den
Jahren, die unmittelbar auf die Herausgabe der Briefe folgten, überbrückt. In ei-
ner Sitzung am 29. November 1926 wurde ein Gustav-Mahler-Komitee gebildet.
Wie Alma Mahler berichtet, stammt die typisch österreichische Idee, dem verstorbe-
nen Komponisten ein Denkmal zu errichten, von Adler. Frau Mahler wurde ein-
geladen, im Exekutivkomitee mitzuarbeiten, und nahm die Einladung an. Durch
ihr gemeinsames Wirken für dieses Projekt stellte sich zwischen Adler und Alma
Mahler eine Arbeitsbeziehung her, wenngleich keine engere Freundschaft. Die lan-
gwährenden und ständig durchkreuzten Bemühungen dieser Gruppe endeten im
Jahre 1939 mit der Konfiskation des gesammelten Geldes durch die nationalsoziali-
stische Regierung.

2 Edward R. Reilly, The Papers of Guido Adler at the University of Georgia (Athens, Georgia: University
of Georgia, 1975), I – III, http:// fax.libs.uga.edu/common (13. 1. 2015).

3 Anton Hanak (1875 – 1934), hg. Friedrich Grassegger, Wolfgang Krug (Wien, Köln, Weimar:
Böhlau, 1997), 353–406.

4 Unser besonderer Dank gilt Frau Dr. Dorothea Link, Professor of Musicology, and University of
Georgia Foundation Professor in the Arts, Hugh Hodgson School of Music, The University of
Georgia, USA, durch deren Vermittlung uns Kopien dieser Archivalien zur Verfügung gestellt
wurden.

5 Edward G. Reilly, Gustav Mahler und Guido Adler. Zur Geschichte einer Freundschaft (Wien: Univer-
sal Edition, 1978), 65f.

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