Page 259 - Stati inu obstati, revija za vprašanja protestantizma, letnik I (2005), številki 1-2, ISSN 1408-8363
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SYNOPSES, ZUSAMMENFASSUNGEN
Vorbehalten gegenüber Hieronymus konfrontiert. Die Vorrede an die wahre Kirche
Gottes der Slowenischen Sprache wird als ein sprachliches und religiöses Programm
Trubars dargestellt, und zwar als ein Teil seiner naturrechtlicher Begründung
der Slowenen aufgrund der Sprache; das Land ist nicht ein Kronl­and, sondern
das sprachliche Territorium; in diesem Zusammenhang hat Trubar auch die
Grundlagen der Standardsprache aufgestellt. Im and­ eren, in der Sprache wie
im Druckbild mehr archaischen Anrede an die lieben Slowenen, mehr im Stil des
Catechismus 1550, widmet sich Trubar dem Verhältnis der Graphik zur Phonetik
(und führt erste phonetische Termini ein. In der Schlussa­ nrede Ihr gute Christen
wird der Schlussappell der Vorrede wiederholt. Im teilweise gothischen Anhang
hat Mt 24:14 eine andere und vielleicht auch ältere Sprachform als im Haupttext
des Evangeliums.
Edo Škulj
Die Gesangbücher der slowenischen Protestanten
des 16. Jahrhunderts

Slowenische protestantische Anführer haben in einer kurzen Zeit von 45 Jah­
ren (1550–1595) nicht weniger als 56 Bücher gedruckt, die meistens der Religion
gewidmet waren, unterm anderem im Jahr 1584 gesamte Bibel in Übersetzung
von Jurij Dalmatin. Von diesen 56 Büchern haben acht, eben ein Siebentel, die
Tonzeichen. Noch mehr: schon das erste slowenische Buch, Cathechismus aus
dem Jahr 1550, hat sechs Catechismuslieder und Litanei, alles samt Noten. Diese
acht Bücher mit Noten versehen sind sehr verschieden und werden schon auf
den ersten Blick in zwei Gruppen geteilt. In der ersten gruppe befinden sich Ge­
legenheitsdrucke und Drucke miet einem anderen, nicht musikal­ischen Zweck,
dann aber mit Liedern samt Tonzeichen versehen; in der zweiten Gruppe gibt es
eigentliche Gesangbücher, obwohl es im Bucht­ itel gar nicht immer ersichtlich
ist. Dieser Beitrag wird nur Gesang­bücher vorstellen.
Mihael Glavan
Slovenian Bible in Schulpforta

On 21 May 1543, the Duke Heinrich von Sachsen founded a land school
(Landesschule Pforta) situated about 3 km southwest of Naumb­ urg, in the heart
of Germany, 60 km from Leipzig. It became one of the three land schools for
boys. So far the documents undoubtedly establish that its students included two
Slovenians, Adam Bohorič (junior) and Janž Znojilšek.

The school library keeps a copy of Slovenian Bible (1584) personally presented
to the Schulpforta Land School by its authors, Master Jurij Dalmatin (translator
and author of the introductory study) and Adam Bohorič (language reviewer),
on 10 January 1584, which is but two months after it had been printed. The (un­
printed) back of the Bible title page bears a precious dedication in Latin written
in Dalmatin’s hand, and the signatures of both donors.

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