Page 69 - Weiss, Jernej, ur. 2020. Konservatoriji: profesionalizacija in specializacija glasbenega dela ▪︎ The conservatories: professionalisation and specialisation of musical activity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 4
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das konservator ium in br atislava und die ersten dr ei jahr zehnte seiner tätigkeit
schen Violinschule Otakar Ševčík und aktive Kammermusiker waren. Zu
dem Interesse für die Kammermusik führten sie auch ihre Schüler, die auch
in dieser Richtung zu ihren Fortsetzern wurden. Blasinstrumente unter-
richteten Vertragslehrer, die in ihrem Hauptberuf im Theater- oder Rund-
funkorchester tätig waren.
Zu den anerkannten Pädagogen der Schule ist auch der Organist An-
tonín Ledvina (1880–1947) zu zählen, der in Bratislava 13 Jahre (1927–1940)
wirkte und außerordentlich aktiv als Konzertorganist war. Der Unterricht
im Orgelspiel und der zugeordneten Fächer war besonders für die Kirchen-
musikpraxis bestimmt. Ledvina studierte in Prag, München und Paris. In
seiner pädagogischen Praxis hielt er zwar an der Methode der tschechi-
schen Orgelschule von František Zdeněk Skuherský fest, reihte er jedoch
progressiv auch Werke bedeutender französischer Autoren in den Unter-
richt ein.18 Nach seinem Weggang lösten sich an der Schule mehrere Orgel-
pädagogen ab.
Der erfahrene und organisatorisch tüchtige Professor Ján Strelec (1893–
1975), langjähriger Sekretär der Schule und die rechte Hand des Direktors
Kafenda, unterrichtete Chorgesang, der seine Priorität war, aber auch In-
tonation, Musikgeschichte, Ästhetik und musiktheoretische Fächer. Durch
das Engagement von Jozef Vincourek (1900–1976), Dirigent der Oper des
Slowakischen Nationaltheaters, zu dessen pädagogischer Kompetenz Diri-
gieren, Orchesterübungen, Partiturstudium und Partiturspiel, Korrepetiti-
on und Opernensemblegesang gehörten, konnte auch das Problem des Di-
rigenten des Orchesters der Akademie gelöst werden. Vincourek war auch
eine Schlüsselperson bei der Einstudierung von Opernvorstellungen.
Konzerttätigkeit des Konservatoriums
Die Leitung und Pädagogen des Konservatoriums unternahmen große An-
strengungen, damit die Schule in künstlerischer Hinsicht zu einem reprä-
sentativen Institut für Musik wurde. Der gute Ruf der Schule stieg daher
unaufhörlich. Dazu trug auch ihre Konzerttätigkeit bei, die es einerseits er-
möglichte, die Ergebnisse der künstlerischen und pädagogischen Führung
der Studenten, ihr Gesamtniveau und Reife öffentlich zu präsentieren, aber
gleichzeitig auch das Musikleben der Stadt Bratislava bereicherte. Je nach
der Reife der Schüler wurden die Konzerte in interne Abende und öffentli-
18 Erika Hahnová, „Vývoj organovej pedagogiky v Bratislave“, in Hudobná výchova a
umelecké školstvo v Bratislave, hrsg. von Katarína Horváthová (Bratislava: MDKO,
1982), 123.
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schen Violinschule Otakar Ševčík und aktive Kammermusiker waren. Zu
dem Interesse für die Kammermusik führten sie auch ihre Schüler, die auch
in dieser Richtung zu ihren Fortsetzern wurden. Blasinstrumente unter-
richteten Vertragslehrer, die in ihrem Hauptberuf im Theater- oder Rund-
funkorchester tätig waren.
Zu den anerkannten Pädagogen der Schule ist auch der Organist An-
tonín Ledvina (1880–1947) zu zählen, der in Bratislava 13 Jahre (1927–1940)
wirkte und außerordentlich aktiv als Konzertorganist war. Der Unterricht
im Orgelspiel und der zugeordneten Fächer war besonders für die Kirchen-
musikpraxis bestimmt. Ledvina studierte in Prag, München und Paris. In
seiner pädagogischen Praxis hielt er zwar an der Methode der tschechi-
schen Orgelschule von František Zdeněk Skuherský fest, reihte er jedoch
progressiv auch Werke bedeutender französischer Autoren in den Unter-
richt ein.18 Nach seinem Weggang lösten sich an der Schule mehrere Orgel-
pädagogen ab.
Der erfahrene und organisatorisch tüchtige Professor Ján Strelec (1893–
1975), langjähriger Sekretär der Schule und die rechte Hand des Direktors
Kafenda, unterrichtete Chorgesang, der seine Priorität war, aber auch In-
tonation, Musikgeschichte, Ästhetik und musiktheoretische Fächer. Durch
das Engagement von Jozef Vincourek (1900–1976), Dirigent der Oper des
Slowakischen Nationaltheaters, zu dessen pädagogischer Kompetenz Diri-
gieren, Orchesterübungen, Partiturstudium und Partiturspiel, Korrepetiti-
on und Opernensemblegesang gehörten, konnte auch das Problem des Di-
rigenten des Orchesters der Akademie gelöst werden. Vincourek war auch
eine Schlüsselperson bei der Einstudierung von Opernvorstellungen.
Konzerttätigkeit des Konservatoriums
Die Leitung und Pädagogen des Konservatoriums unternahmen große An-
strengungen, damit die Schule in künstlerischer Hinsicht zu einem reprä-
sentativen Institut für Musik wurde. Der gute Ruf der Schule stieg daher
unaufhörlich. Dazu trug auch ihre Konzerttätigkeit bei, die es einerseits er-
möglichte, die Ergebnisse der künstlerischen und pädagogischen Führung
der Studenten, ihr Gesamtniveau und Reife öffentlich zu präsentieren, aber
gleichzeitig auch das Musikleben der Stadt Bratislava bereicherte. Je nach
der Reife der Schüler wurden die Konzerte in interne Abende und öffentli-
18 Erika Hahnová, „Vývoj organovej pedagogiky v Bratislave“, in Hudobná výchova a
umelecké školstvo v Bratislave, hrsg. von Katarína Horváthová (Bratislava: MDKO,
1982), 123.
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