Page 60 - Weiss, Jernej, ur. 2017. Glasbene migracije: stičišče evropske glasbene raznolikosti - Musical Migrations: Crossroads of European Musical Diversity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 1
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glasbene migracije: stičišče evropske glasbene raznolikosti
Jahr Autor Herkunft Titel Dedikation
1768 Ignaz Fränzl
1769 Wilhelm Cramer Mannheim Deux Concerto à violon Pierre de Fontenet*
1770 Ernst Eichner Mannheim principal, op. 1, RISM Comtesse de Forbach
1772 Ernst Eichner Zweibrücken A/I F 1569, FF 1569 Christian IV.
Zweibrücken Six Trio dialogués, M. Ehrlenholtz**
op. 1, RISM A/I C
4386, CC 4386
Six Simphonies, op. 1,
RISM A/I E 514, EE
514 und E 515, EE 515
Six Quatuors, op. 4,
RISM A/I E 534
* Pierre Camasse, Sieur de Fontenet (1736–1809) war ein Bruder von Marianne Ca-
masse, Gräfin von Forbach. Er erhielt wie seine Schwester eine musikalische Ausbil-
dung und war Geiger. Es ist wahrscheinlich, dass er mit jenem „Monsieur de Fon-
tenet“ identisch ist, von dem zu einem unbekannten Zeitpunkt Six trios concertans,
op. 1 (RISM F 1499), und ca. 1781 Trois sonates pour le forte piano ou clavecin avec
accompagnement d’un violon obligé et basse [...] mis au jour par le S.r Durieu, op.
2 (RISM F 1500), erschienen und der gemäß seinem Stand auf dem Titelblatt als
„Amateur“ bezeichnet wurde. Zur Datierung der zuletzt genannten Publikation vgl.
den Katalog der Bibliothèque nationale de France (F-Pn), online: http://catalogue.
bnf.fr. Zur Familiengeschichte und zu einem 1784 veröffentlichten Rondeau Fonte-
nets vgl. Walter Petto, „Zur Herkunft von Marianne Camasse, Gräfin von Forbach,
und ihrer Geschwister“, in Saarländische Familienkunde 9 (2002): S. 63–90.
** Ehrlenholtz war laut Titelblatt Schatzmeister („Trésorier Principal“) des Herzogs.
Karl Theodor war kinderlos und neben dem ebenfalls kinderlosen bayeri-
schen Kurfürsten stand Christian in der Sukzession am nächsten. Chris-
tians Bruder Friedrich Michael hatte überdies eine Schwester von Karl
Theodors Gemahlin Elisabeth Auguste geheiratet, so dass nahe Verwandt-
schaftsbeziehungen bestanden. Dies mag den Herzog bewogen haben, en-
gere, auch kulturelle Beziehungen zu Mannheim zu pflegen.19
Die meisten, Mitgliedern des Zweibrücker Hofes dezidierten Publi-
kationen wurden vom Herzog komplett oder teilweise finanziert. Dies ist
für die Sinfonien op. 3 von Carl Joseph Toeschi (1765), die Sinfonien op. 4
von Christian Cannabich (1766), die Trios op. 1 von Wilhelm Cramer (1769)
und die Sinfonien op. 1 von Ernst Eichner (1770) belegt.20 Mit Cramers und
19 Vgl. Berthold Over, "Düsseldorf – Zweibücken – Munich. Musicians’ Migrations in
the Wittelsbach Dynasty", in Music Migration in the Early Modern Age: Centres and
Peripheries – People, Works, Styles, Paths of Dissemination and Influence, hrsg. von
Barbara Przybyszewska-Jarmińska and Alina Żórawska-Witkowska (i.Dr.).
20 Toeschi: „Le Sr. Wendling m’a demandé pour le voiage qu’il a fait ici avec Son Com-
pagnon 25 Louis, et le Sr. Toeschi 20 Louis pour les Sinfonies qu’il a fait graver. Je les
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Jahr Autor Herkunft Titel Dedikation
1768 Ignaz Fränzl
1769 Wilhelm Cramer Mannheim Deux Concerto à violon Pierre de Fontenet*
1770 Ernst Eichner Mannheim principal, op. 1, RISM Comtesse de Forbach
1772 Ernst Eichner Zweibrücken A/I F 1569, FF 1569 Christian IV.
Zweibrücken Six Trio dialogués, M. Ehrlenholtz**
op. 1, RISM A/I C
4386, CC 4386
Six Simphonies, op. 1,
RISM A/I E 514, EE
514 und E 515, EE 515
Six Quatuors, op. 4,
RISM A/I E 534
* Pierre Camasse, Sieur de Fontenet (1736–1809) war ein Bruder von Marianne Ca-
masse, Gräfin von Forbach. Er erhielt wie seine Schwester eine musikalische Ausbil-
dung und war Geiger. Es ist wahrscheinlich, dass er mit jenem „Monsieur de Fon-
tenet“ identisch ist, von dem zu einem unbekannten Zeitpunkt Six trios concertans,
op. 1 (RISM F 1499), und ca. 1781 Trois sonates pour le forte piano ou clavecin avec
accompagnement d’un violon obligé et basse [...] mis au jour par le S.r Durieu, op.
2 (RISM F 1500), erschienen und der gemäß seinem Stand auf dem Titelblatt als
„Amateur“ bezeichnet wurde. Zur Datierung der zuletzt genannten Publikation vgl.
den Katalog der Bibliothèque nationale de France (F-Pn), online: http://catalogue.
bnf.fr. Zur Familiengeschichte und zu einem 1784 veröffentlichten Rondeau Fonte-
nets vgl. Walter Petto, „Zur Herkunft von Marianne Camasse, Gräfin von Forbach,
und ihrer Geschwister“, in Saarländische Familienkunde 9 (2002): S. 63–90.
** Ehrlenholtz war laut Titelblatt Schatzmeister („Trésorier Principal“) des Herzogs.
Karl Theodor war kinderlos und neben dem ebenfalls kinderlosen bayeri-
schen Kurfürsten stand Christian in der Sukzession am nächsten. Chris-
tians Bruder Friedrich Michael hatte überdies eine Schwester von Karl
Theodors Gemahlin Elisabeth Auguste geheiratet, so dass nahe Verwandt-
schaftsbeziehungen bestanden. Dies mag den Herzog bewogen haben, en-
gere, auch kulturelle Beziehungen zu Mannheim zu pflegen.19
Die meisten, Mitgliedern des Zweibrücker Hofes dezidierten Publi-
kationen wurden vom Herzog komplett oder teilweise finanziert. Dies ist
für die Sinfonien op. 3 von Carl Joseph Toeschi (1765), die Sinfonien op. 4
von Christian Cannabich (1766), die Trios op. 1 von Wilhelm Cramer (1769)
und die Sinfonien op. 1 von Ernst Eichner (1770) belegt.20 Mit Cramers und
19 Vgl. Berthold Over, "Düsseldorf – Zweibücken – Munich. Musicians’ Migrations in
the Wittelsbach Dynasty", in Music Migration in the Early Modern Age: Centres and
Peripheries – People, Works, Styles, Paths of Dissemination and Influence, hrsg. von
Barbara Przybyszewska-Jarmińska and Alina Żórawska-Witkowska (i.Dr.).
20 Toeschi: „Le Sr. Wendling m’a demandé pour le voiage qu’il a fait ici avec Son Com-
pagnon 25 Louis, et le Sr. Toeschi 20 Louis pour les Sinfonies qu’il a fait graver. Je les
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