Page 154 - Weiss, Jernej, ur. 2019. Vloga nacionalnih opernih gledališč v 20. in 21. stoletju - The Role of National Opera Houses in the 20th and 21st Centuries. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 3
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vloga nacionalnih opernih gledališč v 20. in 21. stoletju
Dabei werden mehrere Marketingmechanismen verwendet – die Wer-
bung, die Nachfragebildung, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der „Käu-
fer“ – Zuhörer, verschiedene Formen der „Verbesserung der Produktion“,
etc. Lassen Sie uns nur einige offensichtliche und erfolgreiche „Marke-
ting-Tricks“ in der Realisierung der Oper anführen, welche die Autorin in
den großen europäischen Zentren zu beachten hatte: Wien, Leipzig, Ber-
lin, Warschau:
1. Prestige und gar Stolz über den Besuch der Opernaufführungen,
die einen bestimmten sozialen Status des Menschen bezeugt: zur
Premiere der Oper im gesellschaftlich hochgeschätzten Theater zu
gelangen und auch auf einem guten Platz zu sitzen – dies das Zei-
chen eines ziemlich hohen Niveaus auf der sozialen Leiter und hat
denselben Stellenwert wie ein Anzug von Armani oder eine Ta-
sche von Louis Vuitton.
2. Förderung der „Brands“ von Opernsängern, Komponisten oder
auch einzelnen Opern: Selbst die berühmtesten Sänger zögern
nicht, in Werbespots aufzutreten; man könnte hier etwa das Re-
staurant „Pavarotti“ erwähnen.
3. Veranstaltung einer Vielzahl von Shows mit Fragmenten aus den
Opern und mit Beteiligung der Opernsänger. In diesem Zusam-
menhang entstand eine sehr schöne Tradition der „Opera Nights“,
d.h. Darstellung in den hellen Sommernächten auf den großen
Stadtplätzen am Ende der Saison einiger der beliebtesten Num-
mern aus dem künftigen Repertoire. Dazu sind die besten Kräfte
bestimmt, und solche Veranstaltungen locken Zehntausende von
Menschen an.
4. Noch ein sehr erfolgreicher „Marketing-Trick“: gemeinsame Kon-
zerte von Opernsängern und Popsängern: Hier sind gemeinsame
Auftreten von Montserrat Caballe mit Freddie Mercury oder Pa-
varotti und Sting gemeint. Diese Konzerte dienen zweifellos der
Popularisierung der Oper und veredeln zugleich die Popmusik.
5. Breite Berichterstattung über Opernaufführungen in der Presse
und in anderen Massenmedien: Ankündigung von Premieren in
interessanter und oft sehr faszinierender Form, bewusste Kollisi-
on von gegensätzlichen Ansichten zur nächsten Aufführung, als
ob jeder Zuhörer eingeladen wäre, selber zu kommen, um sich sei-
ne eigene Meinung zu bilden.
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Dabei werden mehrere Marketingmechanismen verwendet – die Wer-
bung, die Nachfragebildung, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der „Käu-
fer“ – Zuhörer, verschiedene Formen der „Verbesserung der Produktion“,
etc. Lassen Sie uns nur einige offensichtliche und erfolgreiche „Marke-
ting-Tricks“ in der Realisierung der Oper anführen, welche die Autorin in
den großen europäischen Zentren zu beachten hatte: Wien, Leipzig, Ber-
lin, Warschau:
1. Prestige und gar Stolz über den Besuch der Opernaufführungen,
die einen bestimmten sozialen Status des Menschen bezeugt: zur
Premiere der Oper im gesellschaftlich hochgeschätzten Theater zu
gelangen und auch auf einem guten Platz zu sitzen – dies das Zei-
chen eines ziemlich hohen Niveaus auf der sozialen Leiter und hat
denselben Stellenwert wie ein Anzug von Armani oder eine Ta-
sche von Louis Vuitton.
2. Förderung der „Brands“ von Opernsängern, Komponisten oder
auch einzelnen Opern: Selbst die berühmtesten Sänger zögern
nicht, in Werbespots aufzutreten; man könnte hier etwa das Re-
staurant „Pavarotti“ erwähnen.
3. Veranstaltung einer Vielzahl von Shows mit Fragmenten aus den
Opern und mit Beteiligung der Opernsänger. In diesem Zusam-
menhang entstand eine sehr schöne Tradition der „Opera Nights“,
d.h. Darstellung in den hellen Sommernächten auf den großen
Stadtplätzen am Ende der Saison einiger der beliebtesten Num-
mern aus dem künftigen Repertoire. Dazu sind die besten Kräfte
bestimmt, und solche Veranstaltungen locken Zehntausende von
Menschen an.
4. Noch ein sehr erfolgreicher „Marketing-Trick“: gemeinsame Kon-
zerte von Opernsängern und Popsängern: Hier sind gemeinsame
Auftreten von Montserrat Caballe mit Freddie Mercury oder Pa-
varotti und Sting gemeint. Diese Konzerte dienen zweifellos der
Popularisierung der Oper und veredeln zugleich die Popmusik.
5. Breite Berichterstattung über Opernaufführungen in der Presse
und in anderen Massenmedien: Ankündigung von Premieren in
interessanter und oft sehr faszinierender Form, bewusste Kollisi-
on von gegensätzlichen Ansichten zur nächsten Aufführung, als
ob jeder Zuhörer eingeladen wäre, selber zu kommen, um sich sei-
ne eigene Meinung zu bilden.
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