Page 33 - Weiss, Jernej, ur./ed. 2021. Opereta med obema svetovnima vojnama ▪︎ Operetta between the Two World Wars. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 5
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arnold schönbergs verhältnis zur populären musik ...
zeitlebens eine gewisse Zärtlichkeit für die Klassische Wiener Ope
rette bewahrt, hörte sich gute Stücke von Franz Lehár gern an und
übertrug diese Neigung auf einige seiner Schüler.18
Schönberg besaß auch über seine Familie Verbindungen zum Lehár-
kreis. So heiratete seine Cousine Malvina, die große Jugendliebe, Robert
Bodansky, den Librettisten von Lehárs Operetten Der Graf von Luxemburg
(1909) und Zigeunerliebe (1910).
Lehárs 60. Geburtstag am 30. April 1930
Mit Datum vom 18. April 1930 erreichte Schönberg eine Anfrage vom Neu
en Wiener Journal:
Euer Hochwohlgeboren !
Franz Lehar, der Meister der Wiener Operette feiert in den näch
sten Tagen seinen sechzigsten Geburtstag. Wir bitten Sie um eine
kurze Aeusserung über Lehar und sein Schaffen, die wir anlässlich
seines Geburtstages im Rahmen anderer Aeusserungen veröffentli
chen wollen.
Mit bestem Dank für Ihre freundliche Mühewaltung, empfiehlt sich
Ihr sehr ergebener
[hs. Unterschrift:] Dr. Walther Nagelstock
Chefredakteur-Stellvertreter
des
„Neuen Wiener Journal“
Auf der Rückseite des Schreibens konzipierte Schönberg Gedanken
für eine Antwort.19 Die folgende Übertragung bringt einen fortlautenden
Text, ohne Veränderung der Worte, aber mit wenigen Umstellungen und
Übernahmen aus den Streichungen:
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass ein Musiker, der nicht genug
Talent zu einer Oper hat, eine Operette schreiben kann:
Der schreibt eine schlechte.
18 Stuckenschmidt, Schönberg (Anm. 5), 50.
19 Arnold Schönberg Center (schoenberg.at), Archiv – Briefe, ID 14612 (Rückseite).
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zeitlebens eine gewisse Zärtlichkeit für die Klassische Wiener Ope
rette bewahrt, hörte sich gute Stücke von Franz Lehár gern an und
übertrug diese Neigung auf einige seiner Schüler.18
Schönberg besaß auch über seine Familie Verbindungen zum Lehár-
kreis. So heiratete seine Cousine Malvina, die große Jugendliebe, Robert
Bodansky, den Librettisten von Lehárs Operetten Der Graf von Luxemburg
(1909) und Zigeunerliebe (1910).
Lehárs 60. Geburtstag am 30. April 1930
Mit Datum vom 18. April 1930 erreichte Schönberg eine Anfrage vom Neu
en Wiener Journal:
Euer Hochwohlgeboren !
Franz Lehar, der Meister der Wiener Operette feiert in den näch
sten Tagen seinen sechzigsten Geburtstag. Wir bitten Sie um eine
kurze Aeusserung über Lehar und sein Schaffen, die wir anlässlich
seines Geburtstages im Rahmen anderer Aeusserungen veröffentli
chen wollen.
Mit bestem Dank für Ihre freundliche Mühewaltung, empfiehlt sich
Ihr sehr ergebener
[hs. Unterschrift:] Dr. Walther Nagelstock
Chefredakteur-Stellvertreter
des
„Neuen Wiener Journal“
Auf der Rückseite des Schreibens konzipierte Schönberg Gedanken
für eine Antwort.19 Die folgende Übertragung bringt einen fortlautenden
Text, ohne Veränderung der Worte, aber mit wenigen Umstellungen und
Übernahmen aus den Streichungen:
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass ein Musiker, der nicht genug
Talent zu einer Oper hat, eine Operette schreiben kann:
Der schreibt eine schlechte.
18 Stuckenschmidt, Schönberg (Anm. 5), 50.
19 Arnold Schönberg Center (schoenberg.at), Archiv – Briefe, ID 14612 (Rückseite).
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