Page 21 - Weiss, Jernej, ur. 2019. Vloga nacionalnih opernih gledališč v 20. in 21. stoletju - The Role of National Opera Houses in the 20th and 21st Centuries. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 3
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neue musik auf österreichischen bühnen ...
werke und Verflechtungen in Kulturgeschichte und Philosophie das Inte-
resse an einer musikalischen Institutionengeschichte.
Mit Arnold Jacobshagen betrifft Institutionengeschichte „Produkti-
on, Verbreitung, Rezeption und Verarbeitung von Musik“ (Jacobshagen,
„Musikgeschichte als Institutionengeschichte“, 149). Auch Paul Griffiths
merkte kritisch zu seinem eigenen kompositionsgeschichtlich fokussierten
Artikel an, dass eine Geschichte der Oper, die sich Werken des 20. Jahrhun-
derts widmet, nur von marginaler Bedeutung sei, weil wichtige Aspekte
fehlen, wie unter anderem die Geschlossenheit des internationalen Reper-
toires, das 30 bis 40 Stücke beinhaltet, die riesige Zahl von Aufnahmen
von Opern, die heute zur Verfügung steht, der Einfluss, den diese Aufnah-
men auf die Präsentation und Wahrnehmung von Oper haben, die wach-
sende Bedeutung der Regie, die Wiederentdeckung der Oper vor Mozart
sind Aspekte, die es ebenfalls zu bearbeiten gelte.3 Die Nähe von Instituti-
onengeschichte, biographischen, gattungsgeschichtlichen und rezeptions-
geschichtlichen Forschungsansätzen zeigt eine Vielzahl an Publikationen.4
Auch zu den großen staatlichen Institutionen des Musiktheaterbe-
triebes in Österreich liegt Literatur vor, die in unterschiedliche Ansätze
Einblick gibt und zugleich auf Desiderata verweist. Der vorliegende Beitrag
schließt daran an.
3 Paul Griffiths, „The twentieth Century: To 1945“, in: Roger Parker, ed., Oxford Histo-
ry of Opera (Oxford: Oxford University Press, 1994), 279.
4 Siehe dazu u.a.: Colin Timms and Bruce Wood, ed., Music in the London theatre from
Purcell to Handel, (Cambridge: Cambridge University Press, 2017); Arne Stollberg,
Ivana Rentsch und Anselm Gerhard, Gefühlskraftwerke für Patrioten? Wagner und
das Musiktheater zwischen Nationalismus und Globalisierung (Würzburg: Königs-
hausen und Neumann, 2017); Robert Braunmüller, Oper als Drama: Das „realistische
Musiktheater“ Walter Felsensteins (Berlin: De Gruyter, 2012 [Reprint ©2002]); Anno
Mungen, ed., Mitten im Leben: Musiktheater von der Oper zur Everyday Performan-
ce (Würzburg: Königshausen und Neumann, 2011); Philippe Agid and Jean-Clau-
de Tarondeau, The management of opera: an international comparative study, (Ba-
singstoke [u.a.]: Palgrave Macmillan, 2010); Jiří Kopecký und Lenka Křupková, Das
Olmützer Stadttheater und seine Oper: „Wer in Olmütz gefällt, gefällt in der ganzen
Welt“ (Regensburg: Con Brio, 2017); Frédéric Döhl und Gregor Herzfeld, ed., In se-
arch of the „Great American Opera“: Tendenzen des amerikanischen Musiktheaters
(Münster, New York: Waxmann, 2016); Vesselina Kasarova, „ich singe mit Leib und
Seele“. über die Kunst, Sängerin zu sein. Gespräche mit Marianne Zelger-Vogt (Kassel:
Bärenreiter, 2012); auch in dieser autobiographischen Darstellung sind neben Reper-
toireaspekten (Mozart, Rossini, Rosenkavalier und Carmen werden explizit schon
in den Kapitelüberschriften als Wegmarken einer Weltkarriere genannt) mit Zürich
und der Staatsoper Wien auch institutionelle Eckpunkte der Vita vertreten.
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werke und Verflechtungen in Kulturgeschichte und Philosophie das Inte-
resse an einer musikalischen Institutionengeschichte.
Mit Arnold Jacobshagen betrifft Institutionengeschichte „Produkti-
on, Verbreitung, Rezeption und Verarbeitung von Musik“ (Jacobshagen,
„Musikgeschichte als Institutionengeschichte“, 149). Auch Paul Griffiths
merkte kritisch zu seinem eigenen kompositionsgeschichtlich fokussierten
Artikel an, dass eine Geschichte der Oper, die sich Werken des 20. Jahrhun-
derts widmet, nur von marginaler Bedeutung sei, weil wichtige Aspekte
fehlen, wie unter anderem die Geschlossenheit des internationalen Reper-
toires, das 30 bis 40 Stücke beinhaltet, die riesige Zahl von Aufnahmen
von Opern, die heute zur Verfügung steht, der Einfluss, den diese Aufnah-
men auf die Präsentation und Wahrnehmung von Oper haben, die wach-
sende Bedeutung der Regie, die Wiederentdeckung der Oper vor Mozart
sind Aspekte, die es ebenfalls zu bearbeiten gelte.3 Die Nähe von Instituti-
onengeschichte, biographischen, gattungsgeschichtlichen und rezeptions-
geschichtlichen Forschungsansätzen zeigt eine Vielzahl an Publikationen.4
Auch zu den großen staatlichen Institutionen des Musiktheaterbe-
triebes in Österreich liegt Literatur vor, die in unterschiedliche Ansätze
Einblick gibt und zugleich auf Desiderata verweist. Der vorliegende Beitrag
schließt daran an.
3 Paul Griffiths, „The twentieth Century: To 1945“, in: Roger Parker, ed., Oxford Histo-
ry of Opera (Oxford: Oxford University Press, 1994), 279.
4 Siehe dazu u.a.: Colin Timms and Bruce Wood, ed., Music in the London theatre from
Purcell to Handel, (Cambridge: Cambridge University Press, 2017); Arne Stollberg,
Ivana Rentsch und Anselm Gerhard, Gefühlskraftwerke für Patrioten? Wagner und
das Musiktheater zwischen Nationalismus und Globalisierung (Würzburg: Königs-
hausen und Neumann, 2017); Robert Braunmüller, Oper als Drama: Das „realistische
Musiktheater“ Walter Felsensteins (Berlin: De Gruyter, 2012 [Reprint ©2002]); Anno
Mungen, ed., Mitten im Leben: Musiktheater von der Oper zur Everyday Performan-
ce (Würzburg: Königshausen und Neumann, 2011); Philippe Agid and Jean-Clau-
de Tarondeau, The management of opera: an international comparative study, (Ba-
singstoke [u.a.]: Palgrave Macmillan, 2010); Jiří Kopecký und Lenka Křupková, Das
Olmützer Stadttheater und seine Oper: „Wer in Olmütz gefällt, gefällt in der ganzen
Welt“ (Regensburg: Con Brio, 2017); Frédéric Döhl und Gregor Herzfeld, ed., In se-
arch of the „Great American Opera“: Tendenzen des amerikanischen Musiktheaters
(Münster, New York: Waxmann, 2016); Vesselina Kasarova, „ich singe mit Leib und
Seele“. über die Kunst, Sängerin zu sein. Gespräche mit Marianne Zelger-Vogt (Kassel:
Bärenreiter, 2012); auch in dieser autobiographischen Darstellung sind neben Reper-
toireaspekten (Mozart, Rossini, Rosenkavalier und Carmen werden explizit schon
in den Kapitelüberschriften als Wegmarken einer Weltkarriere genannt) mit Zürich
und der Staatsoper Wien auch institutionelle Eckpunkte der Vita vertreten.
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